Die Reeperbahn ist nach wie vor ein wichtiger Anziehungspunkt für Frauen, die ihr Geld mit Erotik werden. Allerdings benötigen alle Prostituierten in Hamburg seit Januar 2018 einen speziellen Ausweis, der von Insidern als “Huren-Ausweis” bezeichnet wird. Den weiß-grünen Pass, der dem Fahrzeugschein ähnlich sieht, müssen die Erotik-Damen ständig mitführen.
Erotik-Branche in Hamburg boomt
Zahlreiche Frauen machen sich jetzt Gedanken, dass sie durch dieses Papier Vorurteilen ausgesetzt sind. Das Prostituiertenschutzgesetz gilt bundesweit und trat bereits im Juli 2017 in Kraft. Es soll die Dienstleisterinnen im Erotikbereich vor Ausbeutung schützen und ihre Arbeitsbedingungen verbessern. Seitdem müssen sich Hamburger Bordelle und Clubs, aber auch Prostituierte offiziell anmelden. Um dieses Gesetz praktisch umzusetzen, musste in Hamburg sogar ein neues Amt gegründet werden. Die Behörde erhielt den offiziellen Namen „Fachamt für Beratungen, Erlaubnisse und Anmeldungen nach dem Prostituiertenschutzgesetz“. Um in Besitz dieses Ausweises zu gelangen, müssen die Frauen zuvor im Bezirksamt Hamburg-Altona ein Gesundheitsgespräch absolvieren. Prostituierte dürfen zwar einen Alias-Namen nutzen, müssen aber ihr Foto in den Ausweis integrieren. Die Behörde schätzt, dass derzeit circa 6.000 Frauen in Hamburg ihr Geld mit Erotik verdienen. Bis jetzt haben allerdings nur 130 Damen ihren Ausweis abgeholt. Bei der Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes gelten die Hamburger Behörden bundesweit als vorbildlich. Die Arbeitsbedingungen in den Clubs und Bordellen haben sich laut Angaben der Behörden seitdem wesentlich verbessert. Die Beamten sind von der Wirksamkeit des Gesetzes überzeugt.
Erotik-Clubs mit exklusiven Leistungen
Demnächst sind erste Kontrollen geplant, wobei den Damen die ohne Ausweis angetroffen werden eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro droht. Die meisten Prostituierten stehen der Ausweispflicht positiv gegenüber. Die Chefin einer exklusiven Escort-Agentur antwortete auf eine entsprechende Nachfrage, dass die Arbeitsbedingungen in ihrem Unternehmen zu einem emanzipierten und selbstbestimmten Lebensstil beitragen. Junge Frauen, die für ihre Agentur arbeiten, könnten ihr Leben frei genießen. Zu ihren Mitarbeiterinnen gehören vor allem bildhübsche Frauen, die auch als Models Erfolg hätten. Warum verzichten junge Frauen freiwillig auf eine Modekarriere, um erotische Leistungen gegen Geld anzubieten? Gemäß den Aussagen der Agenturchefin erhalten die Frauen für ihre Dienstleistungen viel Geld. Für ein Abendessen mit einem Escort-Girl bezahlen Kunden mindestens 1.000 Euro. Wer eine ganze Nacht mit einem der schönen Mädchen verbringen will, muss dafür mindestens 1.500 Euro einkalkulieren. Diese Preise sind allerdings nicht nur in Hamburg sondern auch bei Escort-Anbieter in Köln selbstverständlich. Dafür kann der Kunde aber auch entsprechende Leistungen erwarten, beispielsweise einen professionellen Service. Zu den üblichen Dienstleistungen zählen neben dem Blind Date auch erotische Massagen und die Begleitung in den Swinger Club.
Finanzielle Gründe ausschlaggebend
Aus welchen Gründen entscheidet sich eine junge Frau, ihr Studium auf Eis zu legen um in einem Erotik-Club ihr Geld zu verdienen? Die Motive sind individuell verschieden, erzählt die Club-Inhaberin. Außer finanziellen Gründen spielt auch der Wunsch nach einer besseren Lebensgestaltung eine wichtige Rolle. Viele Frauen bevorzugen die flexible Arbeitszeitgestaltung gegenüber einem normalen 8-Stunden Job. Von ihrem Gehalt wollen sich die Erotik-Damen häufig einen besonderen Wunsch erfüllen. Während die eine jeden Cent für eine Eigentumswohnung zurücklegt, unterstützt die andere mit ihrem Job als Escort-Girl ihre Familie.
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