No Sexism! No Racism !

St. Pauli bleibt frei, bunt und tolerant!

Die Silvester-Ereignisse in vielen deutschen Städten haben die Besucher sehr verunsichert. Aufgeregtheit, Angst, Ratlosigkeit bis hin zur Hysterie sind als Stimmungsbilder allerorts wahrzunehmen. Die gemeinschaftlich begangene sexuelle Belästigung von Frauen ist in dieser Abart ein Novum in Deutschland. Das Phänomen, welches in vielen arabischen Ländern unter dem Namen “Taharrush Gamea” bekannt ist, hat nun auch Einzug in den deutschen Sprachgebrauch genommen und meint die sexuelle Belästigung von Frauen bis hin zu Vergewaltigungen durch Gruppen meist junger Männer in der Öffentlichkeit, häufig in größeren Menschenansammlungen.

Auch die Reeperbahn war zum Jahreswechsel Schauplatz solcher Übergriffe und dieser tolerante und offene Ort des Feierns und Amüsierens wurde schon etwas durchgerüttelt. Stimmen werden laut und fragen: Dürfen sich Frauen nun nur noch ängstlich und sittsam bedeckt durch die Gassen eines der berühmtesten Amüsierviertels der Welt bewegen? Begleitet uns Angst während wir doch eigentlich nur die Nacht feiern wollen?

Natürlich nicht! St. Pauli wird sich nicht bedrängen lassen. Weder von denjenigen, die meinen, Frauen seien Freiwild, noch von denen, die meinen, die Schuld sei pauschal bei Flüchtlingen zu suchen und ganze Bevölkerungsgruppen per se kriminalisieren! Wir feiern weiter und bieten sexuellen Straftätern wie auch dem rechten Mob geschlossen die Stirn.

BID Reeperbahn+ Tolerance Kampagne

St. Pauli bleibt frei, bunt und tolerant! Denn St. Pauli war immer offen für alle Kulturen dieser Welt. Und bei all der uns umgebenen Erotik, heißt es auch hier klar und deutlich „ein Nein ist ein Nein“. Doch es ist auch logisch, dass sich der Ortsteil und seine Menschen wehrhaft geben, denn schließlich soll St. Pauli weiterhin für Spaß und Toleranz stehen. Und dafür gilt es Initiative zu zeigen und ein Zeichen zu setzen.

Völlig falsch ist, wie in vielen übereifrigen, den Schlagzeilen verpflichteten Zeitungen zu lesen war, dass es eine Bürgerwehr geben soll. Auf St. Pauli wäre das ein “No-Go”.
Richtig ist, dass die ohnehin schon vorhandenen Türsteher von einem allgemeinen Recht Gebrauch machen sollen, das JEDEM Menschen zusteht. Nach § 127 Abs. 1 Satz 1 der Strafprozessordnung ist nämlich jedermann befugt, eine Person ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen, wenn diese Person auf frischer Tat ertappt wird und wenn sie der Flucht verdächtig ist. Maßgeblich für die Annahme eines Festnahmerechts ist das Vorliegen einer „Tat“, wobei natürlich die Verhältnismäßigkeit eine wichtige Rolle spielt. Auf St. Pauli ist man sich einig: “Taharrush Gamea” – egal von wem verübt, ist eine Straftat.

Das BID Reeperbahn+ und die IG St. Pauli, sowie zahlreiche Clubbetreiber haben unterschiedliche Ansätze für Respekt, Toleranz, No Sexism und No Racism zu werben. Neben Buttons und Flyern in verschiedenen Sprachen kommen nun auch Plakate zum Einsatz – mit freundlicher Unterstützung von Ströer Deutsche Städte Medien GmbH. Am 9.2.2016 startet eine Kampagne auf rund 100 Litfaßsäulen auf der Reeperbahn und in den angrenzenden Seitenstraßen, die diese Botschaft in die Welt tragen soll.

Also kein Angst auf St. Pauli – wir wollen hier selber Spaß haben und dafür haben wir auch die Courage einzustehen.

BID Tolerance Plakatkampagne BID Tolerance Plakatkampagne BID Tolerance Plakatkampagne BID Tolerance Plakatkampagne

 

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