FC St. Pauli – Mes que un club – Mehr als nur ein Klub

„Mes que un club“ das Motto des großen FC Barcelona könnte auch für Europas coolsten Klub gelten. Während aber der FC Barcelona für großartigen, erfolgreichen Fußball und die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens vom spanischen Zentralstaat steht, kann der Hamburger Fußballklub nicht annähernd auf eine derartig glorreiche Vergangenheit blicken.

fc-st-pauli-spielszeneBeim nicht einmal 10 Minuten von der Reeperbahn entfernten FC St.Pauli standen aber die Fußballergebnisse niemals im Mittelpunkt. Denn der Verein steht für viel mehr als Erfolg, Anerkennung und Macht. Er ist in erster Linie eine Anlaufstelle für gesellschaftliche Outsider, die nicht bereit sind, dem schnöden Mammon alles unterzuordnen. Den Kern der Fan-Szene bilden noch immer viele politische Aktivisten, Hausbesetzer aus den 80er Jahren und auch Punk Rocker. Die Piraten-Flagge, die man überall in St.Pauli sieht, symbolisiert dieses Rebellentum perfekt.

Auf eine gewisse Art und Weise stellt der Verein die Antithese zum oftmals angeprangerten Kommerzfußball von Großklubs wie dem Lokalrivalen Hamburger SV oder dem omnipotenten FC Bayern dar. Und diese Botschaft hat in den letzten Jahren für einen enormen Zulauf gesorgt.

Mit knapp 29.000 Zuschauern pro Heimspiel, liegt der FC. St. Pauli trotz seiner Zweiligazugehörigkeit deutlich über dem Schnitt der meisten Top-Ligen Europas.

Einzig die deutsche Bundesliga und die englische Premier-League weisen einen höheren Durchschnittswert auf.

So gut es beim Hamburger Verein außerhalb des Platzes läuft, so durchwachsen sind in der Regel die Leistungen auf dem Platz. Noch vor einigen Jahren war man in der höchsten deutschen Liga und konnte dort sogar zum ersten Mal in 33 Jahren den verachteten großen Bruder, den Hamburger SV, schlagen, bevor es dann zu einem legendären 1:8 Heimdebakel gegen den FC Bayern und wenig später dem Abstieg aus der Bundesliga kam.

Legendär war aber auch ein 2:1 Triumph gegen den bayrischen Rekordmeister nur wenige Wochen, nachdem dieser den Weltpokal gewonnen hatte. Dies war in der Saison 2002/03 und brachte dem FC St.Pauli den Begriff des „Weltpokalsiegerbesiegers“ ein. Bis heute bleibt dieser Erfolg einer der wenigen sportlichen Glanzpunkte der Historie des Klubs.

Dies tut aber der Begeisterung und Leidenschaft rund um den Klub keinen Abbruch. Denn Gloryhunter wird man nämlich am Millerntor selten antreffen. Viel mehr erfreuen sich die Anhänger an den Werten und der sozialen Botschaft, die der Verein vertritt. Anders als bei vielen mächtigeren Klubs tritt der FC St. Pauli klar gegen Homophobie, Ausländerhass und sogar Schmähgesänge gegen den Schiedsrichter und für Nächstenliebe und Inklusion der Schwachen sowie Armen der Gesellschaft ein. Mit dieser Philosophie scheint der FC St.Pauli eindeutig gegen den Zeitgeist unserer Gesellschaft zu stehen. Andererseits, und wie der immer größer werdende Zustrom zu bestätigen scheint, vielleicht sogar für die Position einer schweigenden Mehrheit der Bevölkerung. Wie auch immer zu dieser gesellschaftlichen Debatte steht, eines ist gewiss – der FC St. Pauli ist gewiss  – „Mes que un club“ – mehr als nur ein Sportverein.

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