Was einmal hinter dem Zaun sein wird ist noch offen. Die Rede ist vom Paloma- Quartier, dem alten Esso-Häuser-Gelände. Viele Fragen sind ungeklärt und die aktuelle Berechnung der Mietnebenkosten haben auch die umzugswilligen Clubs wie das Molotow oder die Kogge überrascht. Es wird also noch dauern, bis der erste Grundstein gelegt wird.
Aktuell ist die Baustelle durch einen Zaun abgesperrt, der bislang nur für die Bewerbung des daneben liegenden Panoptikums genutzt wurde. Das ist jetzt anders, Mit farbenfroher Spraykunst, vielen Hamburgensien und Tags hat der der auf St. Pauli ansässige Künstler Ray de la Cruz mit seinem Team für eine neue Optik gesorgt. Auf ca. 70 Metern hat der Meister der Dosen Hans Albers, eine stylische Möwe, einen Hipster-Totenschädel und ein Comic-Nashorn auf die Leinwand gebracht. Dazu gibt es zahlreiche Buzz-Words wie Fake, Fruity oder Beats, die in bester Sprayer Manier dem Betrachter in die Augern knallen.
Peter Kämmerer, Geschäftsführer der IG St. Pauli: „Damit Ray de La Cruz den Bauzaun mit seinem Team der Kinder und Jugendlichen mit dem genialen Graffiti verzieren konnte habe ich mit dem Lions Club St. Pauli und Lars Schütze mit der IG St. Pauli das Projekt unterstützt. Für die Genehmigung durch das Bezirksamt und die Bayrische Hausbau haben wir auch gesorgt.“
Die Materialkosten für die Akion wurden dabei zum Teil übernommen. Die Arbeitszeit war ehrenamtlich
Ray de la Cruz und sein Team haben schon zahlreiche Fassaden verschönert. Zuletzt den Eingangsbereich in den Hof in dem Hamburg Leuchtfeuer und der BDSM-Verlag des Szenemagazins SCHLAGZEILEN sitzen.
Bekannt wurde Ray de la Cruz, Sohn einer El Salvadorianerin und eines Österreichers, durch seinen sozialen Ansatz Streetkids in ihrem künstlerischen Talent zu fördern und sie nicht den Regeln der Strasse zu überlassen. Sein Team heißt DLC und besteht aus Jugendlichen mit unterschiedlichsten Problemen. Cruz macht mit ihnen eine Art Farbtherapie. Bei der Motivwahl sind die Kiddies frei, aber natürlich gibt es einen kreativen Abstimmungsprozess mit den Eignern der Wände.
Nun also gibt es weitere Kunst im öffentlichen Raum und die Reeperbahn hat ein neues Highlight.